Interne Audits für ISO Managementsysteme

Interne Audits für Managementsysteme: Ein Leitfaden

Interne Audits sind ein essenzieller Bestandteil des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses in jedem Managementsystem, sei es ein Qualitätsmanagementsystem (QMS), Umweltmanagementsystem (EMS), Energiemanagementsystem (EnMS), Arbeitsschutzmanagementsystem (AMS) oder ein Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS). Sie helfen dabei, die Effektivität der Systeme zu bewerten, Schwachstellen aufzudecken und Maßnahmen zur Optimierung zu ergreifen. Doch warum sind interne Audits so wichtig, und welche Vorteile und Herausforderungen bringen sie mit sich? 

Warum führt man interne Audits durch? 

Der Hauptzweck interner Audits liegt darin, die Konformität eines Managementsystems mit den festgelegten Standards und internen Vorgaben sicherzustellen. Audits helfen dabei, zu überprüfen, ob Prozesse wie geplant ablaufen und ob sie die gesetzten Ziele erreichen. Weitere Gründe für interne Audits sind: 

  1. Risikominimierung: Durch regelmäßige Audits lassen sich potenzielle Risiken frühzeitig identifizieren und Maßnahmen zur Prävention einleiten.

  2. Verbesserungspotenzial: Audits decken Schwachstellen und ineffiziente Abläufe auf, die optimiert werden können.

  3. Vorbereitung auf externe Audits: Interne Audits dienen oft als Vorbereitung auf Zertifizierungsaudits, indem sie sicherstellen, dass das Managementsystem den Anforderungen externer Prüfer entspricht.

  4. Compliance: Interne Audits helfen, die Einhaltung gesetzlicher und regulatorischer Vorgaben sicherzustellen.

  5. Mitarbeiterbeteiligung: Sie bieten eine Gelegenheit, Mitarbeiter einzubinden und deren Feedback in den Verbesserungsprozess zu integrieren. 

Vorteile interner Audits 

  • Früherkennung von Problemen: Regelmäßige Audits ermöglichen es, Fehler oder Missstände frühzeitig zu erkennen, bevor sie größere Auswirkungen haben. 

  • Kontinuierliche Verbesserung: Durch Audits werden nicht nur Schwachstellen aufgedeckt, sondern auch Ideen zur Verbesserung erarbeitet, die zur Weiterentwicklung des Unternehmens beitragen. 

  • Steigerung der Effizienz: Ein gut durchgeführtes Audit kann ineffiziente Prozesse identifizieren und dazu beitragen, Ressourcen besser zu nutzen. 

  • Erhöhte Transparenz: Audits schaffen Klarheit über den Zustand des Managementsystems und fördern eine offene Kommunikation innerhalb des Unternehmens. 

Nachteile interner Audits 

  • Zeit- und Ressourcenaufwand: Audits erfordern gut geschulte Auditoren sowie Zeit und Ressourcen für die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung. 

  • Subjektivität: Interne Auditoren, die dem Unternehmen angehören, können befangen sein, was die Objektivität des Audits beeinträchtigen könnte. 

  • Potenzielle Konflikte: Mitarbeiter können interne Audits als störend oder belastend empfinden, insbesondere wenn Fehler aufgedeckt werden, die zu Konsequenzen führen. 

Einsatz von Software-Tools bei internen Audits 

Moderne Software-Tools können den gesamten Auditprozess erheblich erleichtern und optimieren. Folgende Funktionen bieten sie: 

  1. Automatisierte Planung und Terminierung: Tools unterstützen bei der Planung von Audits, indem sie Erinnerungen und Kalenderfunktionen bieten.

  2. Checklisten und Vorlagen: Viele Softwarelösungen stellen anpassbare Checklisten bereit, die die Durchführung von Audits standardisieren und effizienter gestalten.

  3. Digitale Berichterstattung: Software-Tools ermöglichen es, Berichte direkt digital zu erstellen, zu speichern und zu analysieren, was die Nachverfolgbarkeit verbessert.

  4. Fehler- und Abweichungsmanagement: Entdeckte Abweichungen können direkt im System erfasst und Maßnahmen zur Korrektur oder Prävention initiiert werden.

  5. Datenanalyse: Viele Tools bieten Analysefunktionen, um wiederkehrende Probleme zu identifizieren und Trends zu erkennen. 

Unterschied zwischen Auditbericht und Auditprotokoll 

Ein wichtiger Unterschied bei internen Audits liegt zwischen einem Auditbericht und einem Auditprotokoll, das oft auf einer einfachen Checkliste basiert. 

  • Auditprotokoll: Ein Protokoll ist in der Regel eine sachliche und kurze Aufzeichnung der durchgeführten Prüfungen. Es basiert oft auf standardisierten Checklisten, die die Konformität oder Nicht-Konformität eines Prozesses oder Systems bestätigen. Das Protokoll gibt an, welche Fragen oder Anforderungen überprüft wurden und wie die Ergebnisse ausfielen, ohne jedoch eine tiefergehende Analyse oder Empfehlung zu bieten. 

  • Auditbericht: Ein Bericht hingegen ist eine detaillierte und umfassende Auswertung des gesamten Audits. Er enthält nicht nur die Ergebnisse der Checkliste, sondern auch eine Analyse der Ursachen von Abweichungen, Empfehlungen für Korrekturmaßnahmen und Verbesserungsvorschläge. Der Bericht dokumentiert den gesamten Auditprozess und stellt eine Grundlage für Entscheidungen der Unternehmensleitung dar. 

Auditprogramm und Auditplan: Unterschiede und Bedeutung 

Ein wichtiges Element bei der Durchführung von internen Audits ist die Unterscheidung zwischen dem Auditprogramm und dem Auditplan. Beide sind essenziell für die systematische Durchführung von Audits, erfüllen jedoch unterschiedliche Funktionen. 

Auditprogramm 

Das Auditprogramm ist die langfristige, strategische Planung der Audits, die in einem bestimmten Zeitraum, wie z. B. einem Jahr, durchgeführt werden sollen. Es umfasst alle Audits, die innerhalb eines festgelegten Zeitrahmens in der Organisation durchgeführt werden, und legt fest: 

  • Auditziele: Welche übergeordneten Ziele sollen durch die Audits erreicht werden (z. B. Verbesserung der Effizienz, Einhaltung von Vorschriften)? 

  • Auditkriterien: Diese definieren die Standards oder Vorgaben, gegen die das Managementsystem geprüft wird, z. B. ISO 9001 für das Qualitätsmanagement. 

  • Auditumfang: Festlegung der Bereiche oder Prozesse, die geprüft werden sollen, z. B. bestimmte Abteilungen oder gesamte Standorte. 

  • Zeitraum: Wann und wie oft sollen die Audits durchgeführt werden? 

  • Ressourcen: Welche personellen und technischen Ressourcen sind für die Durchführung der Audits erforderlich? 

  • Verantwortlichkeiten: Wer ist für die Durchführung der Audits verantwortlich? 

Das Auditprogramm stellt sicher, dass alle relevanten Bereiche in regelmäßigen Abständen überprüft werden und gibt einen Überblick über die geplanten Audits in einem bestimmten Zeitraum. 

Auditplan 

Im Gegensatz zum Auditprogramm konzentriert sich der Auditplan auf die detaillierte Planung eines einzelnen Audits. Er enthält spezifische Informationen über ein bevorstehendes Audit und beschreibt die Details zur Durchführung: 

  • Auditkriterien und Umfang: Für jedes Audit werden die genauen Kriterien und der Umfang festgelegt, also welche Anforderungen geprüft werden und welche Prozesse oder Abteilungen betroffen sind. 

  • Auditzeitplan: Festlegung der genauen Termine und des Zeitrahmens für das Audit. 

  • Auditorenauswahl: Bestimmung der Auditoren, die das Audit durchführen, wobei darauf geachtet wird, dass sie unabhängig und unparteiisch sind. 

  • Auditmethoden: Beschreibung der Methoden, die während des Audits verwendet werden (Interviews, Dokumentenprüfung, Beobachtungen vor Ort). 

Der Auditplan sorgt dafür, dass jedes einzelne Audit effektiv und strukturiert durchgeführt wird, und stellt sicher, dass alle erforderlichen Ressourcen und Informationen für das Audit vorhanden sind.

Dokumentierte Informationen im internen Auditprozess nach ISO 9001:2015 

Gemäß der Norm ISO 9001:2015, Abschnitt 9.2 (Internes Audit), sind dokumentierte Informationen als Nachweise für die Durchführung und die Ergebnisse der internen Audits notwendig. Die Norm fordert, dass interne Audits in geplanten Abständen durchgeführt werden, um die Konformität des Qualitätsmanagementsystems sicherzustellen. Insbesondere müssen folgende dokumentierte Informationen aufbewahrt werden: 

  1. Auditplan: Der Auditplan muss dokumentiert werden, um nachzuweisen, dass jedes Audit ordnungsgemäß geplant wurde. Dabei ist es wichtig, die Auditkriterien und den Umfang für jedes Audit klar festzulegen. 

  1. Ergebnisse der Audits: Die Norm verlangt die Aufbewahrung von dokumentierten Informationen, die die Ergebnisse der Audits belegen. Diese können in Form eines Auditprotokolls oder eines Auditberichts vorliegen: 

  • Auditprotokoll: Dies ist oft eine einfache Checkliste, die aufzeigt, welche Anforderungen geprüft wurden und ob Konformität oder Nicht-Konformität vorliegt. Das Auditprotokoll ist ein grundlegendes Dokument, das schnelle Informationen liefert, aber keine tiefgehende Analyse bietet. 

  • Auditbericht: Im Gegensatz zum Protokoll geht der Auditbericht detaillierter auf die Ergebnisse ein. Er enthält eine Analyse der gefundenen Abweichungen, Empfehlungen für Verbesserungen und notwendige Korrekturmaßnahmen. Der Bericht wird in der Regel an die zuständige Leitung weitergeleitet und bietet eine Grundlage für Maßnahmen zur Verbesserung des Systems. 

Anforderungen der ISO 9001:2015, Abschnitt 9.2 

Die ISO 9001:2015 stellt klare Anforderungen an den internen Auditprozess: 

  • Auditkriterien und -umfang: Für jedes Audit müssen die Kriterien (z. B. relevante ISO-Normen) und der genaue Umfang (betroffene Bereiche und Prozesse) festgelegt werden. 

  • Objektivität und Unparteilichkeit: Die Auditoren müssen so ausgewählt werden, dass sie den Auditprozess objektiv und unparteiisch durchführen können, um unvoreingenommene Ergebnisse sicherzustellen. 

  • Berichterstattung: Die Ergebnisse des Audits müssen der zuständigen Leitung berichtet werden, um sicherzustellen, dass das Management über den Zustand des Managementsystems informiert ist. 

  • Korrekturmaßnahmen: Nach dem Audit müssen geeignete Korrekturen und Korrekturmaßnahmen ohne Verzögerung umgesetzt werden, um erkannte Abweichungen zu beheben. 

  • Dokumentation: Schließlich müssen alle Dokumente und Informationen, die die Durchführung des Auditprogramms und die Ergebnisse der Audits belegen, aufbewahrt werden. Dies umfasst sowohl den Auditplan als auch die Auditprotokolle oder Auditberichte. 

Fazit 

Interne Audits sind ein unverzichtbares Instrument zur Überprüfung und Optimierung von Managementsystemen. Sie bieten zahlreiche Vorteile, wie die Steigerung der Effizienz und die Identifizierung von Verbesserungspotenzial, erfordern jedoch Zeit und Ressourcen. Der Einsatz von Software-Tools kann den Auditprozess vereinfachen und effizienter gestalten. Der Unterschied zwischen einem einfachen Auditprotokoll und einem detaillierten Auditbericht liegt in der Tiefe der Analyse und den daraus resultierenden Empfehlungen. Beide Dokumente spielen eine wichtige Rolle in der nachhaltigen Entwicklung eines Unternehmens und seiner Systeme. 

Nutzen Sie externe Dienstleister für Ihre internen Audits und steigern Sie Ihre Effizienz! 

Externe Dienstleister bieten eine wertvolle Ergänzung bei der Durchführung interner Audits für Managementsysteme wie QMS, EMS, EnMS und AMS. Durch den Einsatz von unabhängigen Experten wird sichergestellt, dass Ihre Audits objektiv und unparteiisch durchgeführt werden. Externe Auditoren bringen zusätzliches Fachwissen und Erfahrung aus verschiedenen Branchen mit, wodurch Best Practices integriert und neue Perspektiven auf Schwachstellen und Verbesserungspotenziale gewonnen werden. 

Ein weiterer Vorteil ist die Entlastung Ihrer internen Ressourcen. So können Sie sich auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren, während externe Dienstleister den Auditprozess effizient abwickeln. Zudem helfen sie, sich auf Zertifizierungsaudits vorzubereiten und sicherzustellen, dass Ihr Managementsystem den höchsten Anforderungen entspricht. 

Setzen Sie auf externe Unterstützung und machen Sie Ihre internen Audits zu einem echten Motor für die Weiterentwicklung Ihres Unternehmens!

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