Warum kündigen Mitarbeitende?
Mitarbeitende kündigen. Das hat viele Ursachen, aber auch Folgen. Aufwände für die Neurekrutierung oder die Einarbeitung und auch die Demotivation der übrigen Belegschaft. Was die Gründe sind und wie gute Führung Kündigungen entgegenwirken kann, lesen Sie hier.
Es ist immer sehr ärgerlich, wenn Mitarbeitende kündigen. Im schlimmsten Fall verliert das Unternehmen Schlüsselressourcen oder relevante Wissensträger. Dies trifft besonders mittelständische Unternehmen, wo wichtige Funktionen oft nicht redundant besetzt sind. Dazu kommen erhebliche Aufwände für die Neurekrutierung und Einarbeitung und gegebenenfalls die Demotivation der verbliebenen Belegschaft.
Der zunehmend drückende Fachkräftemangel kann dazu führen, dass Kündigungen regelrecht zu Schicksalsschlägen für Unternehmen werden. Denn nichts anderes als die Zukunft der Unternehmen steht oftmals auf dem Spiel. Die Verfügbarkeit von Arbeitskräften wird zum entscheidenden, strategischen Faktor, ob ein Unternehmen in Zukunft wächst oder zugrunde geht – trotz voller Auftragsbücher.
Was sind die Gründe für Kündigungen?
Die Online-Plattform zur Bewertung von Arbeitgebern, kununu.de, nennt folgende Gründe, weshalb Mitarbeitende kündigen: Führungsverhalten (28 Prozent), bessere Work-Life-Balance (27 Prozent), attraktiveres Tätigkeitsfeld (24 Prozent), finanzielle Anreize (19 Prozent), attraktivere Position (15 Prozent).
Auch andere Studien zeigen die Bedeutung eines positiven Führungsverhaltens. So weiß man heute, dass eine gute Beziehung zwischen Chef und Mitarbeitenden in der Lage ist, auch widrige Arbeitsbedingungen erträglich zu machen. Es gibt sie, die harten, lauten, kalten, heißen Arbeitsplätze mit einer eingeschworenen, hoch motivierten Belegschaft und es ist eine Lust, ihnen bei der Arbeit zuzusehen. Sei es auf dem Bau, in der Pflege, in gut geführten Kliniken oder bei der Abfallbeseitigung.
Wenn Mitarbeitende kündigen: Was sind Warnzeichen?
Es gibt einige Verhaltensweisen von Mitarbeitenden, die Sie aufmerken lassen sollten:
· Der Klassiker: Mitarbeitende fordern ein Zwischenzeugnis an
· Die Ruhe vor dem Sturm: Wenn Mitarbeitende seit einiger Zeit nicht mehr so intensiv mit Ihnen kommunizieren, dann könnte Wechselbereitschaft ein Grund sein
· Zeit für Bewerbungsgespräche: Wenn Mitarbeitende häufiger tageweise freinehmen oder sich krankschreiben lassen, kann das ein Warnzeichen sein
· Dienst nach Vorschrift: Das Engagement des Mitarbeitenden lässt dauerhaft nach und auch bei wichtigen Besprechungen ist der Mitarbeitende nicht mehr so präsent, wie sonst.
· „Das ist nicht mehr meine Zukunft“. Der Mitarbeitende zögert bei der Mitwirkung bei neuen, langfristigen Projekten
Für dieses Verhalten kann es auch immer andere Gründe geben, z.B. kann nachlassendes Engagement auch private Ursachen haben, wenn zum Beispiel zuhause kleine Kinder viel Aufmerksamkeit brauchen. Trotzdem sollten Führungskräfte auf diese Warnzeichen reagieren. Reden hilft! Deshalb sollten sie Anlass für ein persönliches Gespräch mit dem Mitarbeitenden sein. Dort sollten wir ihm unsere Beobachtung spiegeln und freundlich fragen, was los ist.
Wichtig: Wir müssen dabei bereit sein, auch persönliche Kritik des Mitarbeitenden anzunehmen. Denn nur durch eine ehrliche Analyse kann es uns gelingen, die Situation zu bereinigen.
Was können Führungskräfte tun, um Mitarbeitende an die Firma – oder besser – an sich zu binden?
Integrität der Führungskraft, Wertschätzung und Vertrauen sind wichtige Pfeiler für eine gute Beziehung zwischen Führungskraft und Mitarbeitenden. Es ist wichtig, dass Führungskräfte eine grundsätzlich positive Haltung zu Menschen und ihren Mitarbeitenden im Speziellen haben. „Man muss Menschen mögen“, lautet eine spannende Führungsregel.
Sie können noch so viel Geld in Motivations- oder Teambuildings stecken, wenn Sie als Führungskraft ihre Mitarbeitenden nicht wertschätzend und vertrauensvoll behandeln, hätten Sie das Geld auch gleich an die Mitarbeitenden verschenken können. Das Gute Botschaft lautet also: Wertschätzung, Vertrauen und Integrität sind eine machtvolle Ressource – und sie kostet uns finanziell fast nichts.
Trotzdem gibt es zufriedene Mitarbeitende nicht ohne Aufwand!
Wir als Führungskräfte müssen uns kontinuierlich hinterfragen: Verhalten und entscheiden wir uns gerade richtig? Selbstführung ist gefragt.
Sie wollen mehr über Führung sowie Ansätzen, Konzepten und Lösungen im Umgang mit dem Generationenkonflikt erfahren?
Schreiben Sie uns gerne und nehmen Sie direkten Kontakt zu Christian Tönne unter toenne@ecco.de auf.
Was sind weitere wichtige Aspekte mitarbeiterorientierter Führung?
Es gibt weitere wichtige Aspekte guter Führung, die helfen, die Mitarbeitenden an den Chef, respektive an das Unternehmen zu binden:
· Mitarbeitergespräche führen. Sie haben eine wichtige Frühwarnfunktion bezüglich der Zufriedenheit der Mitarbeitenden
· Kontinuierliche, intensive Kommunikation und motivierendes Feedback geben
· Verlässliche Strukturen für die Mitarbeitenden schaffen
· Freiräume und Entwicklungsmöglichkeiten für Mitarbeitende bieten
· Mitarbeitende in Entscheidungen intensiv einbinden
Letztlich sind dies alles keine überraschenden Erkenntnisse. Sie unterstreichen aber noch einmal, was für erfolgreiche Führung so überaus wichtig ist:
Den Führungsjob annehmen und aktiv führen, damit Mitarbeitende nicht kündigen.