Die größte Herausforderung für die Führungskraft: Macht abgeben

Alte Managerschule: der heroische Manager kämpft bis zur Selbstaufopferung für den Erfolg seiner Abteilung. Es geht nicht ohne ihn. Der Manager trägt die Fahne voraus, setzt die Ziele und lässt nicht nach, bevor die ehrgeizigen Ziele erreicht sind. Zahlen, Daten, Fakten sind sein Brevier.

Der Manager kommt nicht hinterher

Doch irgendetwas läuft aus dem Ruder, Mitarbeiter wechseln die Abteilung und machen Dienst nach Vorschrift. Anstatt die aufopferungsvolle Arbeit des Managers zu würdigen, beschweren sich Mitarbeiter über unklare Zuständigkeiten und schlechter werdende Stimmung.

Der Manager verdoppelt seine Anstrengungen. Erhöht die Vorgaben und verschärft die Kontrollen. Trotzdem wird es jetzt auch immer schwerer, die Ziele zu erreichen. Die Mitarbeiter ziehen nicht mehr mit.

„Eure Schachfiguren haben das Denken gelernt und springen einfach vom Brett.“

Für den Ausgang dieser Geschichte, wie wir sie schon häufig beobachtet haben, sind diverse Varianten denkbar: Burn-out des Managers, monatelange Krankheit, keine Rückkehr in die alte Position. Ein weiter so, wenn die Führungskultur des Unternehmens es zulässt oder eine „zufällige“ Umstrukturierung nimmt den Manager aus der Verantwortung. Die Mitarbeiter atmen auf …

Der alte Managerstil stößt spätestens in der neuen Arbeitswelt an seine Grenzen. In der VUCA-Welt (Volatil, unsicher, komplex, gegensätzlich) funktioniert das alte, auf Planung und Steuerung basierende Führungsmodell – command and control – nicht mehr. Die Welt ist nicht mehr planbar. Pläne simulieren eine Sicherheit, die es in der neuen Wirtschaftswelt nicht mehr gibt. 

Auch auf der Mitarbeiterseite verändern sich die Dinge. Zum einen sind die Unternehmen immer mehr auf gute Fachleute angewiesen, die zum anderen ganz andere Ansprüche an das Unternehmen stellen. Frei nach einer Songzeile: „Eure Schachfiguren haben das Denken gelernt und springen einfach vom Brett.“

Oft ist der Fachkräftemangel hausgemacht.

Also, das gesamte Führungsverständnis muss sich massiv verändern. Das ist unter Experten keine Neuigkeit, aber die Dringlichkeit des Themas wächst massiv mit der Digitalisierung. Denn wir brauchen die Experten und Fachleute und die brauchen einen neuen Führungsstil.

Kurz gesagt: Der Manager muss runter von seinem hohen Ross.

Die Führungskraft, die die neue Welt der Arbeit braucht, ist nicht mehr der heroische Alleswisser, der den Weg vorgibt. Alte Schule eben. Aber was bleibt denn dann von den Führungskräften, wenn sie nicht mehr planen sollen, Vorgaben machen und auf ihre Erfüllung achten? 

Das ist ein Problem. 

Wir verlangen von den Führungskräften einiges zu vergessen, was sie in ihrem Berufsleben über vermeintlich korrekte Führung gelernt haben. Das ist eine wirkliche Herausforderung.

Denn wir verlangen von den Führungskräften nichts anderes als die Einführung des Ponyhofes:

Erstens: Wir sprechen von „dienender Führung“: Die Führungskraft sorgt für optimale Arbeitsbedingungen für ihre Experten und Fachleute. Frei nach einer alten Bankwerbung: „Wir machen den Weg frei.“

Zweitens: Führen mit Sinn und Werten – die Führungskraft sorgt dafür, dass alle Mitarbeiter wissen und spüren, worum es bei ihrer Arbeit geht.

Drittens: Die Führungskraft gibt Anstöße, irritiert und setzt Impulse, um die Mannschaft immer wieder aus der Komfortzone zu holen und Innovationen zu ermöglichen.

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: wir sprechen hier von einer Leistungskultur, die darauf beruht, dass die Experten und Fachleute hochengagiert im Sinne des Unternehmens Entscheidungen treffen, Themen vorantreiben, Kunden betreuen.

Je nach Menschenbild, fällt es den Führungskräften aber schwer, das so zu sehen: Mitarbeiter, die aus hoher Eigenmotivation Leistung bringen. 

An diese Vorstellung werden sich jedenfalls die Führungskräfte alter Schule gewöhnen müssen. 

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Der Fachkräftemangel: Die talentiertesten Köpfe von Morgen zu finden ist eine große Herausforderung …